Aschermittwoch der Künstler
Bischof lädt zu Lesung in der Dombibliothek ein
Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ lädt im Rahmen des Aschermittwochs der Künstler am Mittwoch, 22. Februar 2023, zu einer Lesung mit der Schriftstellerin Petra Morsbach in die Dombibliothek ein. Zuvor feiert er im Dom den Aschermittwoch-Gottesdienst.
Die Schriftstellerin Petra Morsbach liest um 20 Uhr aus ihrem Essay „Der Elefant im Zimmer. Über Machtmissbrauch und Widerstand“. Morsbach, geboren 1956 in Zürich, ist für ihr Werk mit zahlreichen Stipendien und Preisen ausgezeichnet worden, etwa dem Wilhelm-Raabe-Preis. In ihrem Essay „Der Elefant im Zimmer. Über Machtmissbrauch und Widerstand“ (2020) analysiert Petra Morsbach, die in der Nähe von München lebt, anhand von drei Beispielen aus Politik, Kultur und Kirche die Strukturen und Sprache von Machtmissbrauch und zeigt, wie man diese erkennt und ihnen Widerstand leistet.
Vor der Lesung feiert der Bischof um 18.30 Uhr im Dom einen Gottesdienst mit Austeilung des Aschenkreuzes. Im Gottesdienst erklingen dabei Barock-Werke von Heinrich Schütz und Johann Sebastian Bachs sowie ein Stück der deutsch-serbischen Komponistin Snežana Nešić. Es singt Tobias Hechler begleitet von einem Barockensemble und dem Akkordeonisten Saša Davidović unter Leitung von Domkantor Michael Čulo. An der Orgel wird Dommusikdirektor Thomas Viezens zu hören sein.
Der Aschermittwoch wird weltweit in vielen Diözesen mit einer Würdigung zeitgenössischer Künstler verbunden. Im Bistum Hildesheim ergriff der verstorbene Bischof Dr. Josef Homeyer 1986 die Initiative zu einer Veranstaltungsreihe, die eine Ausstellung zeitgenössischer bildender Künstler im Dommuseum Hildesheim und eine Lesung moderner Literatur in der Dombibliothek beinhaltet.
Ausstellung im Dommuseum Hildesheim vom 14. März bis 30. April 2023
Die Ausstellung im Dommuseum zum Aschermittwoch der Künstler beginnt am 14. März 2023. Unter dem Titel „Kreis unvollendet“ stellt der serbische Künstler Nikola Sarić Werke aus, die vor allem durch die Bildtradition der orthodoxen Kirchen geprägt wurden. Die jüngeren Arbeiten greifen skulptural in den Raum aus und lösen sich vom traditionell sakralen Bildkanon zu interkulturell gültigen Motiven: Schädel, Hände, Füße, Fenster und dem Kreis. Der Kreis erscheint aber nicht als perfekte Form, sondern ist unterbrochen und bleibt unvollendet.
Mensch wie Gesellschaft gelingt das Schließen des Kreises, des privaten wie persönlichen, gesellschaftlichen wie politischen, meist nicht. Was wie ein neues Thema scheint, führt die Betrachterinnen und Betrachter thematisch wieder zurück zu den biblischen Darstellungen Nikola Sarićs. In der Gegenüberstellung mit der Sammlung des Dommuseums entwickeln sich Dialoge, die neue Seh- und Denkperspektiven eröffnen.