Architekturpreis für Dom und Dommuseum
Höchste Architekturauszeichnung Niedersachsens wurde heute Abend in Hannover verliehen
Der Niedersächsische Staatspreis für Architektur 2016 ist an das UNESCO-Weltkulturerbe Mariendom Hildesheim mit Dommuseum und Annexbauten gegangen. Sozial- und Bauministerin Cornelia Rundt überreichte die Auszeichnung am Mittwochabend im Alten Rathaus in Hannover.
Schilling Architekten aus Köln und Hahn Hertling von Hantelmann, Landschaftsarchitekten aus Hamburg, wurden am Mittwochabend in Hannover gemeinsam mit ihrem Bauherrn Domkapitel Hildesheim mit dem Niedersächsischen Staatspreis für Architektur 2016 für die Sanierung und Modernisierung des UNESCO–Weltkulturerbes Mariendom Hildesheim mit Dommuseum und Annexbauten ausgezeichnet.
Die Jury unter Leitung des Leipziger Architekten Prof. Stefan Rettich betonte, dass die architektonische Neuinterpretation der Räume und Materialien bei gleichzeitigem Sichtbarmachen der Bauhistorie eine Collage der Zeitgeschichte entstehen lasse. Besonders überzeugend sei die städtebauliche Umgestaltung des Domhofes und die gelungene Anbindung an die Innenstadt, die zu einer Aufwertung des umgebenden Quartiers führten. Der Staatspreis steht in diesem Jahr unter dem Titel „Bauen für die Öffentlichkeit“.
Die Niedersächsische Sozial- und Bauministerin Cornelia Rundt überreichte den Preis am Mittwochabend im Alten Rathaus in Hannover. „Die präzisen Eingriffe, die hohe Materialqualität und die Reduktion der Formen erzeugen räumliche Spannungen, Ruhe und hohe Aufenthaltsqualitäten. Die barrierefreien Räume sind hell, freundlich und ermöglichen sowohl öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen als auch Kontemplation. Das Projekt hat eine hohe Strahlkraft in die Öffentlichkeit“, lobte Ministerin Rundt die Qualität des prämierten Projekts.
Wolfgang Schneider, Präsident der Architektenkammer Niedersachsen und selbst Jurymitglied, hob auch das Verfahren, in dem das Projekt zustande kam hervor: „In einem langjährigen Planungs- und Bauprozess, der einen Wettbewerb für die Freiflächengestaltung des Domhofs umfasste, arbeiteten Architekten, Landschaftsarchitekten und Bauherren stetig weiter für die optimale Lösung, passten die Ziele im Laufe der Zeit immer wieder an und kamen so gemeinsam zu einem einzigartigen Gesamtensemble, das Hildesheim überzeugend aufwertet.“ Der Staatspreis ist die höchste Architekturauszeichnung Niedersachsens und wird vom Land in Kooperation mit der Architektenkammer Niedersachsen vergeben.
Die Jury hat den Preisträger aus 96 Bewerbungen in zwei Jurysitzungen und einer Exkursion ermittelt. Alle Bewerbungen waren am Tag der Preisverleihung im Festsaal des Alten Rathauses Hannover ausgestellt. Die Ergebnisse werden jetzt in einer Dokumentation veröffentlicht und in einer Wanderausstellung an verschiedenen Standorten Niedersachsens gezeigt.