Anwälte der Ewigkeit
Bischof Norbert Trelle schreibt zum Jahr der Priester ein Hirtenwort an die Gemeinden
Hildesheim (bph) Priester bringen den Glauben zur Sprache, sie sind trotz aller Unzulänglichkeiten eine Gabe für die Pfarrgemeinden und „Anwälte der Ewigkeit“, schreibt der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle in seinem Hirtenwort zum Fest des Heiligen Bischof Bernward am 20. November. Verlesen wird dieses Hirtenwort in allen Pfarrgemeinden des Bistums am Sonntag, 15. November.
Anlass des Hirtenwortes ist das „Jahr der Priester“, das Papst Benedikt XVI. zum 19. Juni 2009 ausgerufen hat und das bis zum Juni 2010 andauert. Er greife dieses Anliegen des Papstes gerne auf, um einige Gedanken über den Dienst des Priesters vorzulegen, schreibt Bischof Norbert Trelle in seinem Hirtenwort.
Drei Gedanken dazu bewegen den Bischof. Priester bringen den Glauben zur Sprache, so lautet ein erster Gedanke. Einen Menschen nach seinem Glauben zu fragen, sei in unserer Gesellschaft fast indiskret, bedauert Trelle. Wirkliche Glaubensgespräche seien rar geworden. Priester dagegen fordern durch ihren Beruf, durch ihr Leben dazu auf, über den Glauben zu reden. Außerdem stehen Priester für das Ewige, so der Bischof weiter. Wo Menschen versuchen, ihr Leben auszukosten, koste es, was es wolle, muss es nach seinen Worten Menschen geben mit einem „Weitblick des Glaubens“. Als „Anwälte des Ewigen“ sollten sie die Frage nach dem stellen, was bleibt und aus dem Glauben heraus eine Antwort geben. Schließlich, so ein dritter Gedanke des Bischofs, sind Priester ihren Pfarrgemeinden als Gabe gegeben und repräsentieren Christus beim Gottesdienst. „Das schließt die persönliche Unzulänglichkeit und Sündhaftigkeit des einzelnen Priesters nicht aus“, stellt Trelle klar.
Aus diesen Überlegungen heraus stellt der Bischof die Frage nach dem Sinn des Priestertums. Eine erste Antwort: „Wir brauchen Priester, damit die Kirche nicht nur eine Meinung hat, sondern wirklich das Wort Gottes“ – Priester für den Dienst der Verkündigung. Priester leiten aber auch Gemeinden und sind dabei selbst geleitet von Christus. Und schließlich sollen diese Männer glaubwürdig Versöhnung und Nächstenliebe vorleben, „damit wir nicht im Materiellen ersticken sondern das Brot des Lebens haben“, hofft der Bischof und schließt seinen Hirtenbrief mit einem Dank an alle Priester und ihre Helfer.