Weihbischof Heinz-Günter Bongartz tritt aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand ein

Papst Franziskus hat das Rücktrittsgesuch Bongartz´ zum 11. September 2024 angenommen

Der Hildesheimer Weihbischof Heinz-Günter Bongartz tritt in den Ruhestand ein. Papst Franziskus hat das Rücktrittsgesuch Bongartz´ zum heutigen Mittwoch, den 11. September 2024, angenommen. Der 69-Jährige hatte aus gesundheitlichen Gründen um seine vorzeitige Emeritierung gebeten. In der Regel sind Bischöfe und Weihbischöfe bis zum 75. Geburtstag im Dienst.

Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ hat Weihbischof Bongartz gebeten, sein Amt als Domdechant und Referent für die Orden bis zur Ernennung eines Nachfolgers wahrzunehmen. Auch die für dieses Jahr terminierten Firmungen in mehreren Pfarrgemeinden des Bistums Hildesheim wird er mit den jungen Menschen feiern. Wer Bongartz im Amt des Weihbischofs nachfolgen wird, steht noch nicht fest.

Heinz-Günter Bongartz hat seit 2011 als Weihbischof im Bistum Hildesheim gewirkt und auch darüber hinaus über viele Jahre verantwortungsvolle Positionen in der Diözese bekleidet. So war er zwischen 2015 und 2019 Generalvikar, also Verwaltungsleiter des Bistums. Von 2006 bis 2014 war er Leiter der Hauptabteilung Personal/Seelsorge, von 2007 bis 2014 außerdem Bischöflicher Beauftragter für Fragen des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch Geistliche im Bistum Hildesheim.

Im Jahr 2010 hat er in dieser Aufgabe in kurzer Zeit eine Vielzahl von Anzeigen entgegengenommen, mit zahlreichen Betroffenen gesprochen und einen Beraterstab als kontinuierliches fachliches Beratungsgremium eingerichtet. Die Aufarbeitung und Prävention von sexuellem Missbrauch im Bistum Hildesheim hat er maßgeblich vorangetrieben. „Hierfür gilt ihm mein ausdrücklicher Respekt und meine Anerkennung“, betont Bischof Wilmer.

Das Amt des Domdechanten übt Bongartz seit zehn Jahren aus.

„In diesen verschiedenen Ämtern und Funktionen hat er sich mit aller Kraft eingebracht und unser Bistum entscheidend geprägt“, sagt Bischof Wilmer. Dabei sei Bongartz mit ganzem Herzen Seelsorger geblieben, „dem es ein großes Anliegen ist, in der Verkündigung die heilende Kraft des Evangeliums von Jesus Christus den Menschen heute zu erschließen“. Für seine Fähigkeit zur theologischen Reflexion und seine bodenständige Menschlichkeit werde er im Bistum und darüber hinaus sehr geschätzt. „Ich wünsche Weihbischof Heinz-Günter Bongartz in dankbarer Verbundenheit für seinen Ruhestand viel Gutes und Gottes Segen“, so der Bischof.

Weihbischof Bongartz sagt: „Ich kann auf mehr als vier Jahrzehnte im aktiven Dienst des Bistums Hildesheim zurückschauen, die von manchen Herausforderungen geprägt waren, in denen es jedoch auch viele schöne und beglückende Momente in der Begegnung mit den Menschen gegeben hat. Ich bin allen dankbar, die mich auf meinem Weg begleitet und unterstützt haben. Dem Heiligen Vater danke ich, dass er meine Rücktrittsbitte angenommen hat. Im Hinblick auf meine Gesundheit ist dies eine große Erleichterung.  Ich freue mich nun auf meinen neuen Lebensabschnitt. Dem Bistum Hildesheim werde ich weiterhin sehr verbunden bleiben, werde helfen und unterstützen, wo ich kann und wo es gewünscht wird.“

Heinz-Günter Bongartz wurde am 5. März 1955 in Gütersloh geboren und wuchs in dem nahe gelegenen katholischen Dorf Avenwedde auf. Schon als Kind wollte er Pastor werden. Nach der Realschule wechselte er an die Marienschule der Ursulinen in Bielefeld, um dort das Abitur zu erreichen, und begann 1975 sein Theologiestudium in Münster. Dort lernte er den heute emeritierten Weihbischof Hans-Georg Koitz kennen, der damals das Hildesheimer Priesterseminar leitete.

Koitz gewann Bongartz, der eigentlich zum Erzbistum Paderborn gehörte, für den Dienst im Bistum Hildesheim. So folgten der Priesterweihe am 5. Juni 1982 im Hildesheimer Dom die ersten Kaplansjahre in der Gemeinde St. Elisabeth, Hildesheim. Von dort führte der Weg nach Hameln, St. Elisabeth und St. Vizelin. Von 1993 bis 2006 leitete Bongartz die Pfarrei St. Oliver in Laatzen. Er war Dechant und langjähriger Sprecher des Priesterrates, bevor er nach Hildesheim wechselte. Zudem unterrichtete er über viele Jahre Predigtlehre (Homiletik) am Priesterseminar in Hildesheim, Osnabrück, Hamburg, Fulda und Rom.