Aktuelle Projekte
Neben seiner Kernaufgabe der Sicherung und Erschließung der Überlieferung des Bistums Hildesheim setzt das Bistumsarchiv Hildesheim immer wieder besondere Schwerpunkte.
Rückfragen zu den einzelnen Projekten richten Sie bitte an: bistumsarchiv(ät)bistum-hildesheim.de
Gemeindelexikon
Ähnlich wie das Kirchengemeindelexikon der evangelischen Landeskirche von Hannover wird im Bistumsarchiv an einer digitalen Übersicht über die Pfarreien des Bistums Hildesheim – von Cuxhaven bis Hannoversch Münden bzw. Bückeburg bis Helmstedt – gearbeitet. In lexikalischer Form sollen hier Informationen zur Entwicklung der jeweiligen Pfarrei aufgezeigt werden.
Digitalisierung
Zwei groß angelegte Digitalisierungsprojekte sind in der Vergangenheit bereits abgeschlossen worden: die Digitalisierung des Urkundenbestands und die Digitalisierung der Kirchenbücher. Die Kirchenbücher des Bistums Hildesheims sind – unter Einhaltung der üblichen Schutzfristen – derzeit bis 1900 bzw. 1920 über das Internetportal Matricula abrufbar, während der Urkundenbestand über das Internetportal monasterium möglich ist.
Neben diesen beiden großen Bestandsgruppen, an denen kontinuierlich Ergänzungen vorgenommen werden, digitalisiert das Bistumsarchiv Hildesheim anlass- und projektbezogen auch weitere Bestandsgruppen. Im Jahr 2022 wird die Digitalisierung von verschiedenen Dokumenten durchgeführt, anhand derer sich das kirchliche Leben im 19./20 Jahrhundert in aussagekräftiger Weise rekonstruieren lässt: u.a. Pfarrchroniken und Visitationsberichte, Statistiken und Protokolle sowie Hirtenbriefe der Hildesheimer Bischöfe, der Kirchliche Anzeiger und die Kirchenzeitung.
Kirchenbau nach 1945
Aufgrund der massiven Zunahme der Katholikenzahlen wurden im Bistum Hildesheim nach dem Zweiten Weltkrieg nicht nur in den Städten, sondern auch in ländlichen Bereichen eine Vielzahl von neuen Kirchengebäuden errichtet. Bereits ab 1945 und dann in den folgenden drei bis vier Jahrzenten entstanden rund 300 Neubauten sowie ca. 120, an Neubau grenzende, Wiederaufbau- und Erweiterungsprojekte. Dabei entstand ein Baubestand, der von zunächst nur notdürftig hergestellten Gottesdiensträumen bin hin zu avantgardistischen Architekturen reicht. In seinem für das Bistums bedeutsamen Umfang sowie der exemplarischen Zeitgemäßheit ist dieser jedoch bisher weder umfassend erfasst noch betrachtet oder gar gewürdigt worden.
Da eine Bearbeitung des vollständigen Baubestandes u.a. wegen dieser Quantität nicht zu realisieren war, konzentriert sich das Projekt auf das architektonische Œuvre des hannoverschen Baumeisters und Architekten Wilhelm Fricke (02.04.1896 - 31.10.1964).
Fricke, der auch schon vor und während des Krieges für das Bistum tätig gewesen war, gehört zu den Architekten, die am frühesten mit den betreffenden Bauaufgaben betraut wurden. Neben mehreren Kirchenneubauten sowie einigen der bedeutendsten Wiederaufbauvorhaben sind im Auftrag des Bistums Hildesheim auch mehrere Krankenhausbauten und Wohngebäude sowie diverse andere Architekturen nach seinen Planungen entstanden.
Sein für die Nachkriegszeit etwas anachronistisch wirkendes architektonisches Œuvre, das weit über das bisher einzig wahrgenommene Werk, den Wiederaufbau des Hildesheimer Domes (1950-60), hinausreicht, wird im Rahmen dieser Studie anhand der erhaltenen Quellen erstmalig wissenschaftlich bearbeitet und soll im Rahmen einer Publikation zugänglich gemacht werden.