Kaffeekooperative Aprocafé
Im Jahr 1999 schlossen sich in der bolivianischen Provinz Caranavi Männer und Frauen zusammen, die ihren produzierten Kaffee vom Zwischenhandel unabhängig direkt vermarkten wollten. Unter dem Namen Asociación de Productores de Café Ecológico, oder kurz „Aprocafé“, sind heute etwa 60 Produzentenfamilien vereint. Der Zusammenschluss hilft ihnen, gemeinsam Rücklagen zu bilden und in den Ausbau und die Pflege ihrer kleinen, biologischen Kaffeegärten zu investieren.
In den Bergen, zwischen 900 und 1.700 Metern Höhe, wird der Arábica-Kaffee kultiviert. Das subtropische Klima lässt die Kaffeepflanzen gut gedeihen. Der Anbau erfolgt in Mischkulturen: Große Bäume spenden den Kaffeesträuchern Schatten. Der sorgsame Umgang mit ihrer Umwelt ermöglicht es, aromatische Kaffeekirschen mit hohem Säuregehalt zu produzieren. Die Kaffeekirschen reifen am Strauch, bis sie in Handarbeit geerntet und anschließend genau kontrolliert und verlesen werden. Nur die besten gelangen in die Weiterverarbeitung und ergeben nach sorgsamer Fermentierung einen aromatischen Kaffee.
Jede Familie verfügt über eine eigene, kleine Anlage für die erste Nassverarbeitung: Die frisch geernteten Kaffeekirschen werden geschält und für 12 bis 16 Stunden fermentiert. Anschließend werden die Kaffeebohnen zum Trocknen auf großen Tischen im Freien ausgebreitet. Hier trocknen sie etwa vier bis fünf Tage, bis sie die ideale Restfeuchtigkeit von 10 bis 12 Prozent erreicht haben. Nun sind die Bohnen lagerfähig und durchlaufen eine weitere Auslese, bis sie bereit für den Export sind.